Der DBSH-Landesvorstand bei der dbb Tarifunion

Der Landesvorstand nimmt sein Stimmrecht beim dbb Tarifunion in Leinfeld-Echterdingen wahr

Im Dezember 2022 veranstatete die dbb Tarifunion den alle 5 Jahre stattfindenden Gewerkschaftstag. Hier kamen alle Gewerkschaften, die Mitglied im Deutschen Beamtenbund dbb sind zusammen, um über den neuen Landesvorstand der dbb Tarifunion Baden-Württemberg abzustimmen sowie über Anträge und Anliegen der Mitgliedsgewerkschaften zu diskutieren. Nadine Rechlin vertrat in diesem Rahmen den DBSH und brachte die Anliegen, WÜnsche und Verbesserungsvorschläge im großen Plenum von über 200 Teilnehmer:innen vor. Der Gewerkschaftstag erwies sich als gute Gelegenheit, um Kontakte zu anderen Gewerkschaften zu knüpfen und auch in engeren Austausch mit dem dbb Landesvorstand Baden-Württembergs zu kommen.

Drogenkonsum unter sicheren und hygienischen Umständen

Besichtigung des Drogenkonsumraumes in Karlsruhe

"Für meine Kolleg*innen im SuE, für die Soziale Arbeit!"

Ein Erfahrungsbericht vom Warnstreik am 08. März 2022 in Tübingen

Es hätte (fast) keinen bessere Tag zum Streiken geben können, als den 08. März 2022. Die Sonne schien und dennoch war die Skijacke keine schlechte Wahl. Mit einem selbstgemachten Plakat im Rucksack schwang ich mich auf das klapprige Damenfahrrad und machte mich auf zum Marktplatz Tübingens.

Warum habe ich mich kurzfristig entschieden zu diesem Warnstreik von Ver.di zu gehen? Warum habe ich am Abend davor mir noch viele Gedanken darüber gemacht, was ich auf mein Plakat schreiben möchte?

Weil wir nicht erwarten dürfen, dass irgendwann, irgendjemand mit besseren Bedingungen und besseren Tarifverträgen auf dem Silbertablett zu uns kommt!

Weil die Zukunft der Sozialarbeitenden im Soziale und Erziehungsdienst auch zur Zukunft aller Professionsangehörigen gehört!

Knapp über 100 Menschen standen mit genügend Abstand, Maske, Fahnen, Warnvesten und Papierschellen auf dem Platz vor dem Rathaus. Sie alle kommen aus einem Grund: sie kämpfen für mehr Entlastung, mehr Anerkennung und Wertschätzung. Die Organisatoren von der Gewerkschaft Ver.di haben eine Bühne und viel technsiche Equipment aufgebaut, damit auch die die kommunalen Entscheidungsträger*innen im Rathaus die Forderungen der Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen Heilerziehungs*pflegerinnen und weiteren Beschäftigten vernehmen können.

Ich stelle mich unter die Ver.di-Mitglieder und halte mein Plakat in die Höhe. Ich bin so gut wie die einzige, die ein Plakat hochhebt, dass trotz den umringten Ver.di-Fahnen und Bannern nihct zu übersehen ist. Ich stehe dort nicht primär für mich selbst, sondern für meine Professionskolleg*innen. Sekundär stehe ich dort für mehr Solidarität innerhalb der Sozialen Arbeit.

Eine Erzieherin erzählt mit ruhig aufgebrachter Stimme über ihre alltäglichen Erfahrungen im Kindergarten. Sie sei gerne Erzieherin. Sie will weiterhin in diesem Beruf arbeiten. Sie habe viele Kolleg*innen gesehen, die schon nach wenigen Jahren das Handtuch geschmissen hätten, um eine Ausbildung als Bankkauffrau/mann zu beginnen. Ihre Erzählungen treffen ins Herz, denn die Verzweiflung, die Enttäuschungen die sie schildert unterstreichen nur noch stärker ihre Entschlossenheit für sich und ihre Kolleg*innen einzustehen und für ihre wertvolle, unsichtbare Arbeit zu kämpfen.

Später finde ich mich für einen kurzen Moment in der tagesschau von 12:00 Uhr wieder. Mein Plakat ist deutlich zu sehen. Ernüchternd muss ich allerdings feststellen, dass nur der untere Teil meines Plakates zu sehen ist. Das DBSH-Logo ist gerade so nicht mehr in der Kameraufnahme zu sehen. Dass der DBSH also hier vertreten war, ist für den/die Zuschauer*in nicht zu erkennen. Ob das DBSH-Logo absichtlich oder nicht absichtlich abgeschnitten wurde, kann ich nur mutmaßen.

Ich wünsche mir, dass ich das nächste Mal mit mehr Professionsangehörigen auf die Straße gehen kann. Und zwar nicht, weil sie direkt von den aktuellen TVöD Verahndlungen im Sozial- und Erziehungsdienst betroffen sind, sondern weil sie verstanden haben, dass die Solidarität bei unseren Kolleg*innen in der Sozialen Arbeit beginnt.                                                          

Von Nadine Rechlin

Vorstandsmitglied im DBSH-Baden-Württemberg